Diesmal setzte ich auf die absolute Außenseiterin. Es war eine Verzweiflungstat, ich gestehe es gerne ein. Alle anderen hatten mich bitter enttäuscht, Cognac, Cointreau und sogar der Favorit, den sie so angepriesen hatten. Der Favorit hieß Champagner und er hatte eine ganze Seite im „Horse and Hound“ bekommen. Man kann sich eben auf nichts verlassen und ich vertraue seither nur noch meinem Bauchgefühl. Meine Güte, ich wollte eben auch mal einen Erfolg verbuchen, ist das so verwunderlich? Ich habe den Einsatz verdreifacht. Die Kollegen in Chicago, die bei der Jagd immer die Nasen vorne hatten, haben mir den Sieg nicht gegönnt. Kein Wunder, das Blutgeld war ein stattliches Sümmchen und dass die gute Angostura wirklich den Ausschlag gab, hätte keiner gedacht. Die dreifache Dosis hat jedenfalls gewirkt, der Kerl ist auf dem Flug nach Chicago kurz nach Genuss des Cocktails auf der Toilette umgekippt. Ich werde die ganze Mannschaft demnächst mal zu einem Chicago Cocktail einladen müssen, selbstverständlich rühr ich dann nur die vorgeschriebenen vier Spritzer in die Mischung. Vielleicht auch nur drei, das ist sicherer.
Heide-Marie Lauterer, http://www.tphys.uni-heidelberg.de/~pir/lauterer/Webpage/
Chicago Cocktail
80 cl Cognac
4 tl Cointreau
4 spr Angostura
etw. Champagner
Cognac und Cointreau im Rührglas mit Eiswürfeln rühren, mit Angostura würzen und in Champagnergläser abfüllen. Mit Champagner auffüllen.